Zazen - Sitzen in Stille oder Sitzen in Versenkung

Zazen ist das wichtigste und unverzichtbare Element im Zen Buddhismus. Die Ursprünge des Zen Buddhismus liegen in China.

Zazen wird von Zen Laien möglichst einmal am Tag geübt, während Zen Mönche es tagaus, tagein üben. Das Ziel des körperlichen Trainings ist, den Geist leer zu machen – frei von allen Vorstellungen, die der Wirklichkeit tatsächlich nur vorangestellt sind. Erst wenn der Geist frei von konkreten Ansichten ist, begegnet er der Wirklichkeit direkt.

Wenn man Zazen übt, dann übt man nur Zazen und nichts anderes. Wenn der Alltag einen fordert, dann fließt man mit und handelt demgemäß. Der Zenweg ist ein Weg des Alltags. Wenn ich auf der Toilette war, spüle ich. Wenn Blätter vom Baum fallen, fege ich.

Durch diese kleinen Schritte hilft Zazen einem, immer mehr zu einem achtsamen Menschen zu werden. Solch ein Mensch steht dann tatsächlich im Mittelpunkt seiner Welt, weil er sich im Klaren darüber ist, dass er für das, was ihm widerfährt, selbst die Ursache ist, und die Verantwortung für die Folgen im vollen Maße übernimmt – im Kleinen wie im Großen.

Roshi heißt in der Zen Tradition „alter Meister“ und ist ein Ehrentitel. Ein Roshi ist lebendiger Ausruck eines langen Zen-Trainings. Zen Meister sind Meister der Stille. Das heißt jedoch nicht, dass sie lahm sind oder zurückgezogen leben oder gefühlsarm und nicht präsent sind. Ihre Fähigkeit ist genau das: lebendig, punktgenau und hellwach im Moment zu leben.

Die Geisteshaltung des Zen zeigt sich in den Wegen der Kampfkünste (Budo) ebenso wie in den Wegen der schönen Künste. Zen und Budo sind ohne einander undenkbar, denn sie haben sich seit achthundert Jahren gegenseitig beeinflusst und gemeinsam weiterentwickelt.

Das Besondere des Gedankengutes der Samurai ist die Auseinandersetzung mit Leben und Tod. Jeder Fehler kann zum Tode führen. Und doch ist der Tod etwas, dem der Samurai ohne Angst begegnen kann.